der Tag will der Nacht nicht weichen
kämpft sich wie ein Ertrinkender
immer wieder an die Oberfläche
verlangt nach Aufmerksamkeit
Tagträume
wälzen sich Nachts in fiebriger Unruhe
und manchmal
dauert ein Tag die ganze Nacht
der Tag will der Nacht nicht weichen
kämpft sich wie ein Ertrinkender
immer wieder an die Oberfläche
verlangt nach Aufmerksamkeit
Tagträume
wälzen sich Nachts in fiebriger Unruhe
und manchmal
dauert ein Tag die ganze Nacht
Regen
umhüllt wie eine Decke die Nacht
empfängt die Träume all derer
die heute Nacht umherirren
Regen
umspült sanft die Gedanken
und ahnt nicht das Leid der Menschen
Regen
rauscht und tropft und klingt
und
plätschert sanft in die Herzen all derer
die warten und horchen
und hinterlässt ein kleines bisschen Zuversicht
in den schlaflosen Köpfen derer
die heute Nacht
in ihren verschwitzten Träumen liegen
die Nacht
zieht Furchen
durch den Gedanken-Acker
dumpfer Nachklang
von der Saat des Tages
Worte
wie ein Kreuz
vor mich hertragend
schützend
Wort-Palisaden
der Traumwirklichkeit
trotzend
immer wieder
einzelne Gefechte
Wort für Wort
„in dieser Nacht“
flüstert mein Bleistift
auf das Papier
„bin ich aufgeschreckt
durch das Knarren der Tür“
so sagt er mir
mit leiser Stimme
„vom aufkommenden Sturm
in den Angeln hin und her bewegt“
fast gehaucht
wie der Wind selbst
„Sturm“
kratzt er mit der brüchigen Mine
Buchstabe für Buchstabe auf das Papier
„Sturm“
Nachts
Gedankenräder
Tagesfragmente
türmen sich zu wahren Riesen
kleinste Splitter entzünden sich
zu großen Wunden
die Augen schmerzen
in der aufgewühlten Finsternis
finden keine Ruhe
der Kopf arbeitet ungebremst
unablässig
ungefragt
der Körper verlangt nach Schlaf
die Unruhe schreibt mit entzündeter Tinte
ihren Namen auf die Stirn
die Uhr tickt
der Tag naht
Gezogen durch die Nacht
wie ein Stein auf dem Weg durch den Wind
so träge
Mitternacht vorüber ist der Tag vergessen
Mondlicht hinter Nebelfeldern
die Nachmittage mit ihrem Glanz
voller langsamer Ruhe
wie von weit oben betrachtet
so unnahbar und unvergänglich
am Morgen dann all das Grün im Licht
Leben
was muss gesagt werden
um endlich schweigen zu können
an einem Abend voller Dunkelheit
bricht ein Wort in die Stille
mit dem Ausdruck von Verlorenheit
durchpflügt es die Nacht
voller Sehnsucht nach dem
Lichterspiel des Tages
wie von weit her
klingt es in der Kehle eines Mannes
so voll und ungewollt
an einem Abend voller Dunkelheit
bricht ein Wort in die Stille
und
verklingt noch im selben Augenblick